Podil

Podil ist eines der ältesten Stadtviertel der ukrainischen Hauptstadt Kiew.LagePodil liegt am rechten Dneprufer nördlich an die Innenstadt von Kiew angrenzend und innerhalb des Stadtbezirks Podil, welches diesem seinen Namen gab. Das Viertel ist über die U-Bahnhöfe Tarasa Shevchenka, Kontraktova Ploshcha und Poshtova Ploshcha an die U2 der Metro Kiew angebunden. Zwei Dneprbrücken führen von Podil über den Fluss: Die Parkbrücke auf die Truchaniw-Insel und die im Bau befindliche Podil-Brücke auf das linke Ufer. Am Fluss liegt der denkmalgeschützte Kiewer Schiffsanleger, von dem aus Ausflugs- und Kreuzfahrtschiffe zu Flussfahrten an- und ablegen.GeschichteDie ältesten Siedlungsfunde im heutigen Stadtgebiet Kiews stammen aus der Magdalénien-Kultur und befinden sich am Kiew-Kyrill-Wohnplatz auf der Kyryliwska-Straße (вул. Кирилівська) Nr. 59 bis 61 in Podil.Podil entstand im 9. Jahrhundert nach der Gründung der Oberstadt Kiews durch die Poljanenfürsten Kyj, Schtschek und Choriw als Viertel der Fischer, Handwerker und Händler. So baute man als wichtige Station auf dem Weg von den Warägern zu den Griechen am Ufer des Dneprs einen Flusshafen in Podil. Allerdings war Podil schon weit früher besiedelt. Archäologen fanden Siedlungsspuren aus der Zeit von 25.000–15.000 Jahre v. Chr. Im Jahr 945 wurde in Podil die erste Kirche der Stadt Kiew erbaut. Auch die vom Großfürsten Wladimir I. initiierte Taufe der bis dahin heidnischen Kiewer Rus fand im Jahr 988 am Dneprufer in Podil statt. Nach der Zerstörung der Kiewer Oberstadt im Zuge der mongolischen Invasion der Rus 1240 wurde Podil zum Zentrum der Stadt und blieb es über Jahrhunderte. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert war der Stadtrat Kiews in Podil untergebracht.